Maurice Otto
10 juin 2025
Die Lage? Einfach unschlagbar. Wer zentral wohnen will, ist hier goldrichtig – direkt an der Kathedrale, mit perfekter Anbindung an alle Sehenswürdigkeiten. Vom Flughafen kommt man bequem mit dem Bus in die Stadt, und ab da ist alles Wichtige in Laufweite. Verschiedene Bushaltestellen sind 5–10 Minuten entfernt, aber oft braucht man sie gar nicht – man ist quasi mitten im Geschehen. Gerade für Alleinreisende ist das perfekt: Man kann jederzeit mal zurück ins Hotel, sich frisch machen, kurz ausruhen, umziehen. Diese Flexibilität ist Gold wert.
Der Check-in läuft etwas anders als gewohnt: kein klassischer Empfang, sondern ein Info-Schalter, an dem eine Person am Laptop sitzt. Man nennt seinen Namen, trägt E-Mail und Telefonnummer ein und bekommt dann per Mail zwei Codes – einen fürs Zimmer, einen für den Haupteingang abends. Das klappt unkompliziert und ist ziemlich praktisch, weil man keine Karte braucht, die man verlieren könnte.
Anders als bei manchen anderen Bewertungen war dieser „Empfang“ bei mir durchgängig besetzt. Das hat zuverlässig funktioniert – auch spätabends war jemand da. Trotzdem: Etwas mehr Atmosphäre oder Struktur (z. B. ein kleiner Empfangstresen oder wenigstens ein Pult) würden dem ersten Eindruck guttun.
Was in der Mail fehlt: ein kurzer Hinweis zum Check-out-Prozedere. Die Zeit wird genannt, aber wie genau man auscheckt, bleibt unklar. Gerade bei einem Hotel ohne klassische Rezeption wäre das hilfreich.
Das Zimmer: sichtbar in die Jahre gekommen, aber zweckmäßig. Für mich als Alleinreisender war die Größe absolut ausreichend. Es gibt genug Ablageflächen, die Klimaanlage funktioniert, das WLAN ist stabil und zuverlässig, und im Bad hängt ein großer Spiegel. Einziger Wermutstropfen: Ich hatte einen Silberfisch im Badezimmer – kein Drama, aber eben auch nicht optimal. Der kleine Fernseher machte anfangs keine Anstalten zu funktionieren, tat es dann aber doch.
Mein persönliches Highlight: Zimmer im vierten Stock mit kleinem Balkon und direktem Blick auf die Kathedrale – ein echter Glücksgriff und in dieser Stadt eine Rarität.
Das Frühstück hat mich zunächst sehr positiv überrascht: super Auswahl, geschmacklich wirklich gut, und der Frühstücksraum bietet eine fantastische Aussicht auf den Kathedralenplatz – besonders schön, wenn es nicht zu voll ist.
Aber genau da liegt auch der Zwiespalt: An meinem zweiten Morgen war der Raum deutlich voller, Teile des Buffets schon leer, und das Abräumen der Tische klappte nur schleppend. Auch wäre es wünschenswert, wenn unter der Woche das Frühstück bis 11 Uhr möglich wäre. Trotzdem bleibt das Frühstück für mich ein Pluspunkt – wenn man früh genug da ist, ist es sogar ein echtes Highlight.
Was man unbedingt wissen sollte: Es ist laut. Die Kirchenglocken hört man auch nachts (wobei man sich über sowas natürlich nicht wundern darf, wenn man direkt neben der wichtigsten Kirche des Landes übernachtet). Tagsüber kommen dann Geräusche vom Flur und angrenzenden Zimmern dazu – sei es von anderen Gästen oder vom Reinigungspersonal. Am zweiten Morgen wurde ich unsanft durch den Wecker meines Zimmernachbarn geweckt – er selbst offenbar nicht. Erst nach zweimaligem Klopfen an die Wand war Ruhe. Wer empfindlich ist, sollte definitiv Ohrenstöpsel einpacken.
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