Das Konzept ist vorteilhaft für den Betreiber: Jeglicher Komfort wird weglassen, da Gefängnis. Uns wurde ein winziges Zimmer zugewiesen, bei dem es sich aber nicht einmal um eine ehemalige Zelle handelte. Vielmehr lag es in einem gesonderten Trakt mit eigenem Eingang und war einfach ein sehr kleiner, dunkler und kühler Raum, gerade groß genug, um (an einer Seite) am Bett vorbei zu kommen, das in die Ecke gerückt war. Ein Schrank fehlte selbstverständlich, es gab aber auch am Bett weder Leselampen noch Ablagen, nicht einmal etwa für eine Brille. Sehr klein auch das Bad, in dem sich lediglich ein Handwaschbecken fand. Das Zimmer war uns gezeigt worden mit dem Hinweis, wir hätten ja ein ruhiges Zimmer gewünscht; ruhig war es aber auch nicht, vielmehr war die nahe der Rückseite des Hotels vorbeiführende, lebhaft befahrene Straße deutlich zu hören. Unsere Mitreisenden waren tatsächlich in einer ehemaligen Zelle untergebracht, bei der zuzugebenermaßen zumindest das Bad geräumiger war. Dafür fehlte eine Tür oder ähnliche Abtrennung zwischen Bad und Schlafraum; muss man auch mögen. Das Frühstück gab es in einem kühlen Raum, in dem bei ca. 15 Grad sämtliche Türen offenstanden; auch das passend zum Knast-Konzept, aber nicht sehr angenehm. Unsere Beanstandung ist ohne Reaktion geblieben. Fazit: Kann man machen wegen des konsequent durchgezogenen Konzepts - muss sich aber darüber klar sein, dass das im Wesentlichen mit Verzicht auf sonst üblichen Komfort einhergeht.
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